Die 16. Auflage der Sternwanderung des Wandersportverbands Chemnitz Erzgebirge mit Endauswertung des Pokals „Wandern hält fit“ fand am 23.09.23 statt. 12 Wanderfreunde von Burgstädt wählten dabei die 24 km-Strecke. 4 Hardcore-Wanderer brachen bereits um 2.00 Uhr vom Bahnhof Burgstädt aus auf und wanderten über 45 km, direkt von Burgstädt nach Lößnitz. 11 Leute wählten die 18 km und 13 Wanderfreunde die 10 km. Die 24-km-Wanderer trafen sich um 6.00 Uhr am Bahnhof, fuhren zunächst nach Chemnitz und weiter mit der Citybahn bis Pfaffenhain. Die erste Etappe führte in den Steegenwald und zur „Alten Ziegelei“, einem beliebten Ausflugsziel, in der Nähe von Stollberg. Weiter ging es, über Niederwürschnitz, nach Stollberg, über Wald- und Wiesenwege. Wir passierten die bekannte Autobahnbrücke über die BAB 72 und wanderten quer durch Stollberg. Als Wahrzeichen der Stadt gilt die St. Marien- Kirche, als letztes mittelalterliches Denkmal. Sie zeugt von der Besiedelung des Erzgebirges bereits ab dem 12. Jahrhundert. Ein eher unrühmliches Bauwerk stellt das Schloss Hoheneck dar, welches hoch über der Stadt thront. Die erste urkundliche Erwähnung stammt von 1244, als mittelalterliche Grenzfeste im neu besiedelten Gebiet am Rand des Erzgebirges. Daraus bildete sich die Herrschaft Stollberg. Die weitere Entwicklung war eng mit dem Silberbergbau verbunden. Hoheneck ist heute ein Ortsteil von Stollberg. Im 16. Jahrhundert wurde das Schloss durch die Wettiner errichtet und bereits im 17. Jahrhundert erfolgte die Nutzung als Untersuchungsgefängnis. Bereits ab 1862 kamen Frauen in Haft und später vor allem politisch Andersdenkende. Ab 1950 wuchs die Bedeutung als Frauengefängnis aus politischen Gründen. Im April 2001 erfolgte die Schließung und die Stadt Stollberg ist ab 2014 Eigentümerin. Weiter ging es am romantischen Walkteich vorbei, über Mitteldorf zum Heiligen Teich. Angelegt wurde dieser um 1617, um den Betrieb von 5 Stollberger Mühlen zu gewährleisten. In jüngerer Zeit diente er als Trinkwasserreserve für Stollberg. 1954 und 1956 brach der Damm (jeweils bei der Hochwasser-Katastrophe). Schließlich betraten wir den Eisenweg. Dies ist ein historischer Weg quer durchs Erzgebirge. Bereits im Mittelalter soll hier der Transport von Eisenerz aus der Schneeberger Gegend erfolgt sein. Der heutige markierte Verlauf reicht vom Katzenstein bei Affalter bis zum Hartauer Berg bei Chemnitz an der B 95. Überreste aus dem Altbergbau sind am Wegesrand noch zu erkennen, u.a. die sogenannte „Räuberhöhle“, ein Bergwerkstollen und im 30-jährigen Krieg Zufluchtsort für Stollberger Bürger. UnsereWanderung führte weiter, auf dem Pilgerweg „St Anna“, einem Teil des Sächsischen Jakobsweges. Ein historisches Gebäude hierbei ist die 1998 wieder erbaute St. Anna-Kapelle (erstmals bereits um 1500 urkundlich erwähnt, als Station des Pilgerweges. Über Lenkersdorf erreichten wir Affalter, mit der Berg-Gaststätte „Neu-Friedrichsruh“, dem Treffpunkt der Wandervereine, welche um den Pokal „Wandern hält fit“ gekämpft hatten.

     

Verdientermaßen erhielt der Wanderverein Burgstädt diese Auszeichnung. In die Wertung gingen die von den Mitgliedern bei 6 öffentlichen Wanderveranstaltungen erwanderten Kilometer, geteilt durch die Mitgliederzahl, ein. Mit 41,8 km/Mitglied konnten wir einen deutlichen Vorsprung vor den Zweit- (ESV Lok Aue; 28,5 km/Mitglied) und Drittplatzierten (SG Leipziger Verkehrsbetriebe; 27,9 km/Mitglied) herausarbeiten. Nach einem leckeren Mittagessen konnte jeder gut gestärkt die letzte Etappe bis zum Oberen Bahnhof in Lößnitz antreten. Ein schöner und für unseren Verein erfolgreicher Tag ging damit zu Ende und die Citybahn brachte uns wieder nach Burgstädt. Unsere 24 km-Wandergruppe bedankt sich bei Gerd Schilling für die gute Leitung.

 

Ute Möller