Am 25.11.23, um 6.30 Uhr, trafen sich 7 Wanderfreunde am Bahnhof Burgstädt, um eine Tour durchs schöne Meißen und seine interessante Umgebung zu unternehmen. Mit dem Zug ging es über Chemnitz und Dresden nach Meißen. Auf dem Weg in die Stadt sahen wir bereits Weinstöcke. Die erste Etappe führte uns auf den Aussichtspunkt „Ratsweinberg“. Von hier aus hat man einen super Blick auf die Stadt, zur Albrechtsburg und zur anderen Elbseite hinüber. Weiter ging es dann durch die Innenstadt zur Albrechtsburg und zum Dom. Bereits im Jahre 929 wurde auf einem Felsen eine hölzerne Wehranlage errichtet. Damit bildete Meißen die Grenze zu den damaligen slawischen Gebieten. Der Markgraf regierte im Vorgängerbau der Burg. Zwischen 1471 und 1524 entstand im Auftrag der Wettiner-Fürsten ein spätgotisches Schloss, zur Verwaltung der Mark Meißen und als Wohnschloss. Seit 1676 trägt es den Namen Albrechtsburg und gilt als erstes Schloss in der deutschen Baugeschichte, wurde aber nur zeitweise genutzt und erst August der Starke etablierte hier Europas erste Porzellan-Manufaktur, welche bis 1863 in Betrieb war. Zusätzliches Geld aus den Reparationszahlungen des Deutsch-Französischen Krieges ermöglichte die Umgestaltung und das heutige Aussehen. Insgesamt hatte das Bauwerk eine wechselvolle Geschichte und war bis 1919 im Besitz der Wettiner. Seit 1993 gehört es dem Freistaat Sachsen. Der Vorgängerbau des Domes wurde von 1006 bis 1073 als Basilika errichtet und zur Kathedrale erhoben. Um 1260 begann man mit dem Neubau und um 1410 (nach vielen Erweiterungen und Änderungen) erfolgte die Einweihung des monumentalen gotischen Bauwerkes in seiner heutigen Form. In den Jahren von 1990 bis 2002 fanden umfangreiche Restaurierungsarbeiten statt. Leider reichte die Zeit nicht für die Innenbesichtigung beider Gebäude. Auf dem Burgberg befinden sich noch die historische Gaststätte „Burgkeller“, mit Traumblick von der Terrasse und das Bischofsschloss (erbaut von 1476-1518, seit 1856 Gerichtsgebäude). Der Weg zurück in die Stadt führte vorbei an der Traditionsgaststätte „Vincenz Richter“ und zu einem kurzen Besuch in die Frauenkirche. Seit 1929 existiert hier ein Glockenspiel aus Meißner Porzellan. Aber der Stadtbesuch von Meißen war nur das erste Highlight der Wanderung. Es ging bergauf zum romantischen Poetenweg, mit Traumblicken ins Elbtal. Nach Ab- und Aufstiegen erreichten wir den Schlosspark Siebeneichen, mit dem gleichnamigen Schloss (heute Tagungs- und Fortbildungszentrum für Lehrer und erbaut 1553, 1966 restauriert). Frühere Eigentümer waren die Herren von Miltitz. Weiter wanderten wir auf schmalen Waldwegen in Richtung Bockwen, mit Mini-Wasserfall. Nach der Mittagsrast verschlechterte sich das Wetter und Schnee-Regen-Schauer waren unsere ständige Begleitung. Dabei wurden natürlich auch die Wege immer schlammiger, was bei den ständigen Auf- und Abstiegen unsere volle Konzentration erforderte. Über das sogenannte „Totenhäuschen“ (erbaut 1628 von den Freiherren von Miltitz, als Gartenhaus), hatte es später verschiedene Bedeutungen (auch Buschhaus und Weinbergshaus genannt). Aber in Bezug auf die Todesfälle während der Erbauung entstand der noch heute bekannte Name. Schließlich erreichten wir das Schloss Scharfenberg, heute im Privatbesitz, mit Hotelbetrieb. Dies ist eine der ältesten Burganlagen Sachsens auf dem westlichen Elbufer. Ursprünglich ein befestigter Ausgangspunkt bei der Kolonialisierung slawischer Siedlungsgebiete und vermutlich um 938 gegründet, erfolgte die erste urkundliche Erwähnung um 1227. Seit dem 14. Jahrhundert im Besitz der Familie von Miltitz und in seiner heutigen Form seit 1654 erhalten. Danach ging es über Pegenau und die Schulze-Mühle (mit sehenswerten Modell-Häuschen, a la Klein-Erzgebirge), nach Gauernitz, wo uns die Fähre über die Elbe nach Coswig brachte. Nach einem kurzen Weg zum Bahnhof erreichten wir mit dem Zug, über Dresden und Chemnitz, wieder Burgstädt. Ein sehr interessanter Wandertag ging damit zu Ende. Auch wenn uns das Wetter und die Wegstrecke einiges abverlangte, war es wieder ein schöner Ausflug in unserer Heimat. Vielen Dank unserem Wanderleiter Felix Pechmann für die gute Organisation der Tour.

      

Blick auf die Meißener Altstadt                                                           Elbe bei Meißen

 

Ute Möller