Am 20.01.24, um 6.30 Uhr, trafen sich 6 Wanderfreunde am Bahnhof Burgstädt, um die 24 km dieser Traditionsveranstaltung in Angriff zu nehmen. 5 Leute entschieden sich für die 18-km-Strecke. Unser Zug nach Leipzig hatte wieder mal Verspätung, so dass wir erst eine Stunde später als geplant eintrafen. Mit der Straßenbahn fuhren wir bis zum Möckernschen Markt und wanderten zu einem neuen Startpunkt, dem Gartenlokal „Burgaue“. Leipzig liegt inmitten des

Zusammenflusses von Weißer Elster, Pleiße und Parthe. Die Gesamtlänge aller Flüsse, Bäche und Gräben im Stadtgebiet beträgt rund 186 km. Am Flussufer der Luppe, einem Nebenfluss, begannen wir unsere Wanderung. Sie führte uns zuerst auf einem Dammweg Richtung Schkeuditz, über Bahnhof und Haus Auensee zum gleichnamigen Gewässer. Anschließend gelangten wir zum Schlosspark Lützschena. Schon 1685 wird ein Lustgarten auf dem Gelände des dortigen Rittergutes erwähnt. Den Reiz dabei macht die Lage im Auenwald aus. Der Fluss Elster umfließt den Park und kleine Tempel waren und sind hierbei noch zusätzliche Attraktionen. Um 1820 erfolgte die Umgestaltung in einen englischen Landschaftspark durch den damaligen Eigentümer.

     

Das dortige Schloss existiert seit dem 13. Jahrhundert, zuerst als Rittergut. Später erfolgte der Umbau. Kriege und Zerstörungen waren hier immer wieder an der Tagesordnung, sowie Überschwemmungen durch die Lage am Fluss und im Auenwald. Trotzdem wurde bereits 1756 hier eine Brauerei errichtet und man legte das Fundament für „Sternburg-Pils“. Das Bier durfte auch in Leipzig verkauft werden. 1813 wurde in der Mühle des Schlosses der Friedensvertrag zwischen Napoleon und dem Kaiser von Österreich geschlossen und somit die Völkerschlacht beendet. Ab 2002 rettete man die Gebäude vor dem endgültigen Verfall und heute finden verschiedene Veranstaltungen statt. Weiter ging es zur Naturschutzstation Burgaue, mit Verpflegungspunkt. Das gleichnamige Naturschutzgebiet liegt inmitten des Auenwaldes und ist 270 ha groß. Seltene Tier- und Pflanzenarten wurden hier nachgewiesen. Wir setzten den Weg auf dem Damm fort. Bei herrlichem, sonnigem Winterwetter waren auch Skilangläufer und Kinder mit Schlitten unterwegs. Der Name „Wintertour“ war dieses Jahr voll berechtigt. Schließlich ging es durch den Auenwald und wir wanderten mal wieder auf dem Jakobsweg. Mitten im Wald befindet sich die „Domholzschänke“, mit rustikalem Imbiss. So langsam führte der Weg zurück in Richtung Leipzig, über Gundorf, mit Kirche (aus dem 12. Jahrhundert) und sehenswertem Schloss. Wir liefen am Rollhockey- Stadion vorbei und kamen zurück auf den Dammweg. Von der Brücke der Weißen Elster aus schaute man auf die Red Bull-Arena und schließlich führte der Weg durch mehrere Gartenanlagen, zum Ziel, dem Gartenlokal „Burgaue“. Mit der Straßenbahn fuhren wir zum Hauptbahnhof und mit dem (pünktlichen!) Zug zurück nach Burgstädt. Ein schöner Wandertag ging damit zu Ende und wir danken unseren Wanderleitern Gerd Schilling und Felix Pechmann für die Wegfindung unserer Strecke, was nicht immer einfach war.

Ute Möller