Am 03.04.24, um 7.15 Uhr trafen sich 18 Wanderfreunde vom Wanderverein Burgstädt um durchs „Porphyr-Land“ zu wandern. Zum Glück kam ein großer Bus, so dass wir alle reinpassten. Unsere erste Station war Rochlitz, Brückenstraße und wir wanderten auf dem allgegenwärtigen Lutherweg, zuerst nach Zaßnitz. Der Ort wurde als Vorwerk bereits um 1350 urkundlich erwähnt und dessen Felder verkaufte man um 1520 an Rochlitz. Seitdem ist Zaßnitz gewissermaßen schon ein Vorort von Rochlitz. In der Ferne grüßte der Rochlitzer Berg, auch ein beliebtes Ausflugsziel und man konnte einen schönen Blick auf das markante Rochlitzer Schloss werfen. Unser weiterer Weg führte nach Biesern. Dies ist ein kleiner Ort, welcher seit 1994 zur Gemeinde Seelitz gehört, aber auch vor den Toren von Rochlitz gelegen. Bereits um 1325 urkundlich erwähnt und an das Rittergut Seelitz abgabenpflichtig. Bei Biesern mündet der Erlbach in die Mulde und trieb einst 5 Mühlen an. Unser Wanderweg führte an der ehemaligen Sandgrube vorbei (bis 1989 in Betrieb). Heute befindet sich auf dem Gelände ein See mit 16 ha Wasserfläche. Wir wanderten durch den Wald und am Erlbach entlang, Richtung Seelitz. Zuerst kam die weithin sichtbare ehemalige Wallfahrtskirche St. Annen in unser Blickfeld (von 1500 - 1560 erbaut). Sie ist eine der ältesten Kirchen des ehemaligen Altkreises Mittweida. Auch der Ort selbst existiert seit dem Jahre 1174 und ist damit eine der frühesten Kirchgemeinden Sachsens, sowie eine der ersten Siedlungen um Rochlitz, bereits in slawischer Zeit von Bedeutung. Rund 50 ha Land wurden damals dem Kloster Wechselburg geschenkt. Unser weiterer Weg gestaltete sich etwas anspruchsvoller. Steile Auf- und Abstiege mussten gemeistert, sowie Bäume überklettert werden. Außerdem führte der schmale Weg eng am Hang entlang. Schließlich erreichten wir das Gelände des Reiterhofes von Seelitz. Hier befindet sich einer der bekanntesten Reitvereine Sachsens. 1999 weihte man das „Waldhotel am Reiterhof“ ein. Wir konnten Ponys und Rassepferde betrachten und auch ein Alpaka war zu sehen. Außerdem erfuhren wir, dass Rochlitz ab dem 15. Jahrhundert Bergbau-Region war. Dies dauerte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Es wurden Erze, Kohle und Edelsteine abgebaut, u.a. der berühmte „Wiederauer Achat“ für den Hof von Dresden. Wir machten Rast am „St. Johannes-Stolln“ (2009-11 saniert). Der Rückweg führte nochmals über Zaßnitz und wir erreichten schließlich wieder Rochlitz. Hier ist das Schloss, als Reichsburg bereits um 995 erwähnt, das älteste Bauwerk der Stadt. Im Schutze der Burg entwickelte sich die Stadt. Sie entstand zwischen 1156 und 1190 unter dem Wettiner Grafen Dedo von Rochlitz. Charakteristisch ist für Rochlitz ebenfalls der Porphyr. Entstanden vor 294 Mio. Jahren durch vulkanische Eruptionen. Dadurch Ablagerungen von Asche (Tuff) und pyroklastischen Strömen. Durch Verkieselung entstanden Maserungen im rötlichen Gestein. Der Porphyr wird im Steinbruch auf dem Rochlitzer Berg abgebaut und findet als Baumaterial vielseitige Verwendung. Wir machten noch eine kurze Einkehr im Café auf dem Markt und der Bus brachte uns wieder nach Burgstädt.

Wir haben wieder ein schönes Stück unserer näheren Umgebung erwandert und danken unserer Wanderleiterin Maria Busse für den tollen Tag.

 

Ute Möller