Am 26.7.2025 fand diese Pokal-Wanderung bereits zum 33. Mal statt. Auch unser Wanderverein war wieder zahlreich vertreten. 8 Personen wählten die 8 km, 12 Leute die 14 km und ebenfalls 12 die 18 km. Mit Privat-PKW fuhren wir zu einem neuen Start-Punkt. Es ging nach Niederschmiedeberg zur Freiwilligen Feuerwehr. Wir Teilnehmer der 14 km-Strecke begannen unsere Wanderung auf dem Pressnitztal-Weg, einer ehemaligen Bahntrasse. Dieser Weg hatte auch die Bezeichnung „Annaberger Landring“. Er führte am Pressnitz-Fluß entlang durch den Wald und später (kurze Zeit im Regen) über eine Asphaltstraße steil bergan nach Arnsfeld. Über die Fuchshöhe ging es danach bergab ins Rauschenbachtal und zum Kontrollpunkt, der Rauschenbachmühle. Diese wurde 1886 als Kornmühle erbaut, war aber durch Streitigkeiten mit anderen Mühlenbesitzern nicht lange in Betrieb und das Haus verfiel. 1924 kaufte die Dresdner Ortsgruppe des Tourismusvereins „Die Naturfreunde“ das Gebäude. Nach dem Krieg befand sich hier ein Flüchtlingslager und 1948 entstand die erste Jugendherberge Sachsens. Ab 1998 gab es durchgängig die gleiche Betreiber-Familie, welche seit 2020 auch Eigentümer ist. Entlang der Pfaumühlenstraße ging es für uns weiter in Richtung Arnsfeld-Niederdorf. Über eine steile Dorfstraße und später über den sogenannten „Leichenweg“ wanderten wir durch den Wald zurück ins Preßnitztal und erreichten wieder Niederschmiedeberg.
Im Preßnitztal Abstieg nach Niederschmiedeberg
Es war noch Zeit für einen kleinen Imbiss (durch die fleißigen Helfer der Feuerwehr organisiert) und für einen Besuch des angrenzenden interessanten Pressnitztal-Museums. Hier war z.B. ein Heimatberg zu sehen, welcher markante Gebäude um 1800 darstellte. Außerdem wurde die Geschichte des Pressnitztales erläutert. U.a. gab es frühzeitig die Eisengewinnung und – verarbeitung, ein Hammerwerk, die Ansiedlung einer Baumwoll-Spinnerei und die Holz-Drechselei. Nicht zu vergessen die Entwicklung des Eisenbahn-Verkehrs (ab 1892 existierte bereits die Verbindung Wolkenstein-Jöhstadt). Außerdem befand sich ein Zweigwerk der Firma DKK Scharfenstein in Niederschmiedeberg. Eine Sonderausstellung im Museum war den Kühlschränken aus der DDR-Zeit gewidmet. Jeder hatte früher so ein Exemplar in der Küche stehen. Der Hauptbetrieb der „Deutschen Kühl- und Kraftmaschinengesellschaft“ (DKK) war Scharfenstein. Ab 1927 wurden dort bereits erste kältetechnische Erzeugnisse produziert, 1929 auf der Messe der Urtyp des Kühlschrankes ausgestellt und 1931 die Firma DKK gegründet. Ab 1954 begann in einer ehemaligen Papierfabrik in Niederschmiedeberg die Produktion, um die steigende Nachfrage zu befriedigen. Im Jahr 2002 kam es jedoch zur Schließung des Betriebes, nachdem über die Jahre die Eigentümer mehrmals wechselten, zuletzt hieß die Firma „FORON Hausgeräte GmbH“. Da der niederländische Mutter-Konzern Konkurs anmelden mußte, war auch das Werk in Niederschmiedeberg betroffen und schloß nach 73 Jahren erfolgreicher Produktion seine Pforten. Dies war sozusagen die typische Geschichte eines ehemaligen DDR-Betriebes. Wir hatten wieder einen schönen Wandertag erlebt und sind auch im
nächsten Jahr wieder mit von der Partie. Vielen Dank an unseren Wanderleiter Claus Colditz, als Anführer der 14 km-Strecke.
Ute Möller