Am 24.8.2025 trafen sich 12 Wanderfreunde vom Wanderverein Burgstädt und 1 Gast um 7.30 Uhr am Bahnhof Burgstädt. Eine Wanderung von Narsdorf, über Kohren-Salis nach Frohburg stand auf der Tagesordnung. Wir fuhren mit dem (pünktlichen !) RE 6 eine Haltestelle bis Narsdorf und wanderten zuerst über Landstraßen zum Hegeteich und nach Ossa (mit einer imposanten Kirche).
Hegeteich Bei Ossa
Nach diesem hübschen kleinen Ort ging es über Feldwege weiter, von Obstbäumen gesäumt, welche zum Pflücken und Naschen einluden. Von Terpitz aus war es nicht mehr weit bis in die Töpferstadt Kohren-Sahlis. Hier verraten bereits einige Straßenschilder das historische Handwerk. Der St.Gangolf-Kirche statteten wir einen kurzen Besuch ab und man konnte schon hier auf die Burgruine, mit den 2 markanten Bergfried-Türmen blicken. Von Kohren-Sahlis sind noch weitere touristische Ziele nicht weit entfernt (u.a. die Burg Gnandstein und das Lindenvorwerk).
Töpferei Arnold Burg Kohren
Auf dem Marktplatz befindet sich der sogenannte Töpferbrunnen, welcher ein Wahrzeichen der Stadt darstellt. Dieser wurde 1928 von einem Kunst-Keramik-Meister angefertigt und stellt die 6 Arbeitsgänge der Töpferei dar. Sie werden außerdem noch durch charakteristische Figuren verkörpert. Von 2004-06 erfolgte die Sanierung des Brunnens. Bis 1890 diente er der Trinkwasserversorgung (aus 13 m Tiefe) der Bevölkerung.
Am Töpferbrunnen in Kohren-Sahlis
Ein markantes Gebäude der Stadt ist auch das Haus der Töpferei Arnold (seit 1548 und noch heute in Betrieb). Weiter wanderten wir durch den Streitwald auf der ehemaligen Bahntrasse Frohburg-Kohren-Sahlis (von 1906 - 1967 genutzt). Mitten im Wald befindet sich die urige Gaststätte „Jagdhütte“. Wir machten eine kleine Mittagsrast. Den hungrigen Gast erwarten hier Wildspezialitäten und gegrillte Speisen vom offenen Feuer, sowie eine rustikale Außen- und Inneneinrichtung. Schließlich erreichten wir über den (allgegenwärtigen) Lutherweg den Ort Streitwald, kurz vor Frohburg gelegen. Dabei kamen wir auf dem „Erlebnispfad Wasser im Kohrener Land“ noch an der „Wyhra-Furt“ vorbei.
An der Wyhra Im Schlosspark von Frohburg
Der gesamte Fluss ist 52 km lang und wird von Nebenflüssen wie „Katze“, „Ratte“ und „Maus“ begleitet. Vor Jahrhunderten war diese Furt eine wichtige Verkehrsader. Hindurch führte die Straße von Thüringen, über Altenburg, nach Rochlitz. Heute kann man hier auch mit dem Auto durchfahren. Die Wyhra speiste in früherer Zeit die Wasserräder der ortsansässigen Mühlen. Bereits seit 1100 existierte die sogenannte „Abtmühle“ und hatte verschiedenste Aufgaben, zuletzt noch als Wassermühle bis 1950 in Betrieb.
Schloss Frohburg Centauren-Brunnen
Schließlich erreichten wir den Schlosspark Frohburg mit dem entsprechenden Gebäude. Seit dem 15. Jahrhundert existiert dieses in verschiedenen Baustilen. Bis 1945 galt es außerdem als eines der größten Rittergüter Sachsens. Außerdem spielte das Schloss eine wichtige Rolle als Militärlager in den Napoleonischen Kriegen um 1813. Bereits ab Februar galt Sachsen als Rückzugsort für Truppen aller an der Schlacht beteiligten Länder. Sie machten zwischen Borna und Altenburg auch in Frohburg Rast. Im April formierte sich die russisch-preußische Armee um die Franzosen zurückzuschlagen und Napoleons Vorherrschaft in Europa zu verhindern, wurde jedoch in der Schlacht bei Lützen vernichtend geschlagen. Schließlich kamen wir auf dem Markt der Stadt Frohburg an. Dort befindet sich ein weiteres Wahrzeichen, der Centauren-Brunnen.
Postmeilensäule in Frohburg Töpfermädchen
Vorbei an der historischen Postmeilensäule und dem Denkmal des Töpfermädchens erreichten wir den Bahnhof. Mit dem Zug ging es über Geithain zurück nach Burgstädt. Vielen Dank an unseren Wanderleiter Felix Pechmann für den interessanten Wandertag. Wir haben wieder ein Stück Heimat kennengelernt, welche auch in der Geschichte Deutschlands eine Rolle spielte.
Ute Möller